Die Metamorphose der Tanne

Von Anbeginn an stand sie da die Tanne.
Durch die Hände meiner Grosseltern wurde sie vor langer Zeit gepflanzt.
Ein kleines, zartes Bäumchen war sie einst.
Doch in all den Jahrzehnten wurde sie gross und mächtig.
Beschützend, doch manchmal auch furchteinflössend.
Nach all den Jahren musste sie nun weichen.
Sie wurde zu gross, zu mächtig.
Sie nahm viel Platz in Anspruch.
Verwehrte dem Häuschen, welches klein und schmächtig daneben stand das Licht.
So geschah es nun im letzten Dezember, dass ihre letzte Stunde anbrach.
Ein wenig wehmütig sah ich dem Förster Jakob bei seiner Arbeit zu.
Sah wie sie Stück für Stück wich, bis sie fast gänzlich verschwunden war.
Doch nun hat das Häuschen wieder Licht, kann wieder atmen.
Doch ganz gewichen ist sie nicht. Sie wird in einer anderen Form uns alle erfreuen.
In welcher Form das wird sich weisen.
Noch geistern verschiedene Möglichkeiten durch meinen Kopf.
Zusammen mit Jakob wird wieder etwas Schönes gestaltet werden.
Nächsten Sommer wird die Metamorphose der Tanne vorerst abgeschlossen sein.
So bleibt sie uns doch irgendwie erhalten und wird uns auch weiterhin irgendwie beschützen und erfreuen.